~ hat ein Zuhause gefunden ~
Acht lange Jahre verbrachte Zweistein in einem polnischen Tierheim – dort, wo alte Hunde meist keine Chance mehr bekommen. Auch er wurde übersehen. Zu alt. Zu scheu. Und zu speziell für die meisten.
Doch für uns ist Zweistein ein echter Charakterkopf – liebevoll nennen wir ihn „Professor Grummel“. Er liebt das Leben in unserem Tierheim, genießt die neuen Annehmlichkeiten in vollen Zügen: Immer liegt er auf dem weichsten Hundebett, sorgfältig eingemummelt in seine Decke, aufmerksam beobachtend, was um ihn herum passiert.
Zweistein mag andere Hunde sehr – er blüht in Gesellschaft von Artgenossen regelrecht auf. Menschen dagegen sind ihm ein Rätsel geblieben. Zwar freut er sich über alle, die Futter oder Leckerli bringen, läuft gern mit zum Spaziergang, ist gerne dabei und läuft an der Leine wie ein Profi – aber angefasst werden möchte er nicht. Sein Körper ist ihm heilig. Wer das nicht respektiert, bekommt ein deutliches, aber faires Knurren als Antwort.
Was ihm widerfahren ist, wissen wir nicht – aber wir nehmen ihn genau so an, wie er ist: eigenwillig, würdevoll, klug und irgendwie auch rührend. Denn trotz allem ist er voller Lebensfreude, wach, neugierig und charmant auf seine ganz eigene Art.
Für Zweistein wünschen wir uns Menschen mit großem Herzen und ohne Erwartungen. Menschen, die ihn einfach mitlaufen lassen – als Zweithund oder Teil eines kleinen Rudels. Menschen, die ihn nicht anfassen wollen oder müssen. Vielleicht wird er mit der Zeit sogar noch Vertrauen fassen – aber das braucht Geduld, Verständnis und Zeit. Viel Zeit.
Zweistein sucht keinen Kuschelplatz – sondern einen Platz, an dem er einfach so sein darf, wie er ist.
Update August 2025: Seit Anfang des Monats hilft Bundesfreiwilligendienstleistende Lisa in unserem Tierheim aus. Wir dachten, wir sehen einen Geist, als sie sich eines Tages zu Zweistein hockte und ihn liebevoll streichelte. Und Zweistein? Er schloss genüsslich die Augen, ließ sich über Kopf und Rücken streicheln. Lisa sagte, sie hätte nichts spezielles gemacht um sein Vertrauen zu gewinnen aber Fakt ist, er hat sich ihr vollkommen geöffnet und angeschlossen. Zweistein folgt Lisa wohin sie auch geht, springt an ihr hoch, um noch ein bisschen mehr gestreichelt zu werden und versucht sich sogar zum Tor hinaus zu mogeln, wenn Lisa ihren wohlverdienten Feierabend antritt – während er alle anderen Mitarbeiter für derlei Annäherung immernoch von Zweistein abgestraft werden. Wir freuen uns, dass Zweistein sich zumindest einen zweibeinigen Freund in unseren Reihen gesucht hat, wo er sich seine Dosis Liebe abholt. Einfach schön.