Über einige Umwege wurden wir auf eine halbwilde wachsende Katzenpopulation in einer Gartensparte aufmerksam gemacht. Dort mussten wir handeln und konnten dank engagierter Tierfreunde eine ganze Menge verwilderte Katzen kastrieren lassen. Auch einige Jungtiere befanden sich dort in der Gartenanlage und wir wollten ihnen bei uns im Tierheim die Chance geben das zutrauen zu Menschen zu lernen und so ein besseres Leben zu bieten.

Gullivers war Anfangs genau so überfordert mit dem Umzug ins Tierheim, wie seine Geschwister. Bibbernd sahs er in seinem Körbchen und blickte uns verängstigt an. Als seine Schwester Aziza sich uns langsam öffnete, nahm er sich ein Beispiel an ihr und schenkte uns sein Vertrauen. Plötzlich war es gar nicht mehr schlimm, als wir ihm die Hand reichten und er sich gern streicheln ließ.

Wenn wir jetzt sein Katzenhaus betreten ist er der Erste, der einem um die Beine schleicht und gekrault werden mag. Zwar ist er noch immer recht schreckhaft und zieht sich dann auf einen Beobachtungsposten zurück, wenn ihm etwas komisch vorkommt, doch auch dort kann man ihn sanft streicheln und beruhigen. Bei Spiel mit der Katzenangel blüht Gulliver regelrecht auf und flitzt und tobt wie verrückt durch den Raum. Das scheint genau sein Ding zu sein. Beim fressen war er nie wählerisch, was sicher seiner Vergangenheit in der Gartensparte geschuldet ist.

Für Gulliver wünschen wir uns ein verständnisvolles Zuhause – am liebsten mit einem Geschwisterchen -, wo er sein Leben in vollen Zügen genießen kann.