03.09.2025
Für unseren Opikater Sir William stand ein wichtiger Tierarztbesuch an. Der Abszess an seiner Brustkorbseite wollte einfach nicht heilen und auch im Mäulchen sah es schlimm aus. Die Zähne waren so entzündet, dass ihm das Fressen große Schmerzen bereitete. Schon auf der Fahrt zum Tierarzt ließ Sir William alle wissen, wie wenig ihm das gefiel. Mit seiner tiefen, herzzerreißend lauten Katerstimme beschwerte er sich unüberhörbar. Doch die Operation verlief zum Glück gut: Ganze 19 Zähne mussten gezogen und der Abszess wurde entfernt. Am Nachmittag konnten wir unseren noch etwas wackeligen Senior wieder abholen. Im schmucken roten Body eingepackt (damit er nicht an der Naht an der Seite leckt), bekam er bei uns ein weiches Bettchen hergerichtet, um sich auszuruhen. Doch schon am Abend meldete er sich allerdings wieder mit kräftiger Stimme – hungrig, wie es sich für einen echten Kater gehört. Doch er musste sich bis heute früh gedulden. Umso größer war die Freude, als er heute früh endlich wieder eine ordentliche Portion Feuchtfutter bekam. Sir William tat glatt so, als wäre gar nichts gewesen. Was für ein tapferer alter Herr!
02.09.2025
Die letzten Tage waren für unsere kleine Sonia sehr aufregend. Ein Interessent hatte sich angekündigt, der die scheue Hündin unbedingt näher kennenlernen wollte. Dafür nahm er sich sogar eine Unterkunft in Tierheimnähe, um Sonia täglich zu besuchen und behutsam ihr Vertrauen zu gewinnen. Die ersten beiden Tage lief alles wunderbar: Sonia ging zögerlich, aber brav an der Leine mit und erkundete gemeinsam mit ihrem Besucher die Umgebung des Tierheims. Doch am dritten Tag geschah das Unglück. In einem kurzen Moment der Unaufmerksamkeit rutschte die Leine aus der Hand, und Sonia flüchtete. Da sie zu diesem Zeitpunkt schon ein gutes Stück vom Tierheim entfernt war, wuchs unsere Sorge ins Unermessliche. Sonia trug zwar ihr Sicherheitsgeschirr, aber eben auch noch die Leine, die sich gefährlich hätte verfangen können. Als sie bis zum Abend nicht zurückkehrte, legten wir eine Nachtwache ein, in der Hoffnung, dass Sonia den Weg „nach Hause“ findet. Und tatsächlich: Um 3 Uhr morgens huschte ein kleiner Schatten ums Tierheim und suchte den Eingang. Wenige Minuten später saß Sonia vor ihrem Schlafhaus und wartete sehnsüchtig darauf, zu ihren besten Freunden Fred und Rudi zu dürfen. Als sie uns entdeckte, war sie kurz erschrocken, doch dann brach die Freude durch. Ihr Schwänzchen wedelte unaufhörlich, und als sie endlich zu ihren Hundekumpels durfte, drehte sie vor Glück völlig durch. Fred, der eigentlich schon tief geschlafen hatte, war zwar etwas genervt von der nächtlichen Störung, aber am Ende siegte die Freude über das Wiedersehen. So konnten wir erleichtert das Licht löschen und endlich ins Bett gehen. Ende gut, alles gut!
Für Sonia suchen wir nun ein liebevolles Zuhause, am liebsten mit einem souveränen Ersthund an ihrer Seite. Ein sicherer Garten, viel Geduld und Einfühlungsvermögen wären perfekt, damit Sonia Schritt für Schritt Vertrauen fassen kann. Sie ist eine sensible Hündin, die sich sehr an ihren Hundekumpels orientiert und mit dem richtigen zwei- und vierbeinigen Partner an ihrer Seite wird sie bestimmt zu einer treuen Begleiterin.
01.09.2025
Uns erreichte ein Anruf aus einer Kleingartenanlage. Eine besorgte Laubenbewohnerin hatte ein winziges Katzenbaby entdeckt. Ganz allein saß es im Garten und maunzte herzzerreißend, von der Mutterkatze oder Geschwisterchen fehlte jede Spur. Schnell war klar, dass der kleine Winzling dringend Hilfe braucht. Das Katzenmädchen ist höchstens 3–4 Wochen alt und damit noch viel zu jung, um ohne Mutti großzuwachsen. Nun wird die Kleine von unserer Tierpflegerin Jenny liebevoll rund um die Uhr betreut. Sie bekommt regelmäßig ihr Fläschchen und ganz viel Zuwendung, damit sie sich erholen und kräftig werden kann. Sorgen machen wir uns auf alle Fälle - wo ist die Mutterkatze, was ist mit den Geschwistern. Alles sehr merkwürdig, denn so ein winziges Katzenkind kommt doch nicht von alleine in so eine Gartenanlage.
Für diese Katzenbaby sind wir zuversichtlich, dass sie es mit unserer Fürsorge schaffen wird . Ganz wunderbar wäre es, wenn die Kleine liebe Start-ins-Leben-Paten findet. Mit einer solchen Patenschaft helfen Sie dabei, die intensive Versorgung, Milch und Tierarztkosten zu finanzieren und schenken der Kleinen die Chance auf einen guten Start ins Leben.
30./31.08.2025
Auch heute drehte sich alles um Kaninchen. Denn zwei neue Bewohner sind bei uns eingezogen – Karli und Kalle, zwei stattliche, männliche Löwenköpfchen im Alter von 7 Jahren.
Ursprünglich sollten sie gar nicht bei uns landen. Die letzte Besitzerin hatte sie selbst nur übernommen, weil sich ihr Sohn und seine Partnerin trennten und keiner die Kaninchen behalten konnte, so die Aussage. Jetzt, einige Zeit später, trat bei der Frau wohl eine Allergie auf– und die Löwenköpfchen kamen zu uns. Augenscheinlich aus viel Unwissenheit heraus, mussten wir feststellen, dass die Haltung ihre Spuren hinterlassen hatte. Karli und Kalle bringen zu viel Gewicht mit, vermutlich durch falsche Fütterung über längere Zeit. Und auch ihre Krallen waren deutlich zu lang – ein Fall für unsere Auszubildende, die mit ruhiger Hand und unter Anleitung gute Arbeit leistete. Zur Ankunft genosssen beide Herren eben gleich einmal ein bisschen Wellness.
Währenddessen herrschte im Nachbargehege großes Aufsehen: Kaninchendame Milli – die in ihrer Vergangenheit bislang alleingehalten wurde – entdeckte plötzlich die beiden Neuen. Und was dann geschah, war eine Mischung aus Neugier, Aufregung und echtem Kaninchen-Drama. Kaum hatte sie Karli oder Kalle im Blick, hopste sie aufgeregt durch ihr Gehege, versuchte sogar heruaszuspringen – nur um im nächsten Moment wieder erschrocken zurückzuzucken. Sie hat Respekt vor den großen Jungs. Aber auch großes Interesse. Immer wieder versuchte sie, sich einen besseren Überblick zu verschaffen. Vielleicht ist dies der erste Schritt in Richtung Gesellschaft für eine Kaninchendame, die viel zu lange alleine war. Wir werden sehen.
29.08.2025
Nachdem die Kaninchendame Wednesday so plötzlich verstarb blieb ihre Freundin Morticia allein zurück. Doch heute war der Tag gekommen, dass diese Einsamkeit enden sollte. Morticia durfte zu einem ebenfalls verwitweten Kaninchenmann ziehen. Beim ersten Zusammentreffen hatte der Rammler Monty gleich Herzchen in den Augen, während Morticia sich erst einmal zurückhielt. Nach einer etwas zu ungeschickten Annährung von Monty ergriff Morticia die Initiative und wies ihn in seine Schranken. Einen Moment blickten sich Beide verdutzt an, doch dann kam er freundschaftlich näher und sie ließ den Körperkontakt zu. Wir freuen uns, dass die Beiden sich nun gegenseitig Trost spenden können. Uns wurde ein schwarz-weißer Fundkater aus Kamenz übergeben. Der sichtlich abgemagerte Kater suchte Anschluss an eine Spaziergängerin, die erst kürzlich ihre eigene Katzen verloren hat. Rasch bemühte sie sich um eine Transportbox und brachte den unkastrierten Kater zu uns. Er hatte unglaublich großen Hunger und war froh, sich sein Bäuchlein hier erst einmal vollzufressen. Einen Chip hat er leider nicht. Wir hoffen, dass sich vielleicht seine Besitzer trotzdem noch bei uns melden.